Mobilität für Alle – mobisaar Lotsen begleiten jetzt auch Menschen mit geistiger Behinderung

Seit mehreren Jahren führt die Fachabteilung Freizeit Inklusive der Miteinander Leben Lernen gGmbH Schulungen der mobisaar-Lotsen zum Thema Sensibilisierung für Behinderung durch. Sie trainieren ihre Kommunikations- und Konfliktfähigkeit in verschiedenen Unterstützungssituationen und lernen Möglichkeiten und Grenzen ihrer
Assistenz in Alltagssituationen kennen.

Mit dem Lotsenservice von mobisaar können auch mobilitätseingeschränkte Menschen den ÖPNV nutzen. Sie werden am Wunschort abgeholt und zum Zielort begleitet.
Seit Anfang 2020 werden Lotsen speziell im Umgang mit Menschen mit geistiger Behinderung geschult. Schwerpunkt dieser Schulungsreihe ist die Sensibilisierung für die besonderen Herausforderungen, vor die Menschen mit Orientierungsproblemen oder Wahrnehmungsstörungen beim Bus- und Bahnfahren gestellt werden. Die Lotsen werden durch verschiedene Aufgabenstellungen einer Überforderungssituation ausgesetzt, so dass ein Perspektivenwechsel stattfinden kann. Als Highlight der Schulung empfanden die Lotsen die Gesprächsrunde mit jungen Menschen mit unterschiedlichen kognitiven Einschränkungen, die Interesse am Begleitservice haben. So konnten sie sich ein lebendiges Bild von ihrer zukünftigen Tätigkeit machen.

Für die Mitarbeiter*innen von Freizeit Inklusive, die für junge Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen Freizeitaktivitäten organisieren, ist diese neue Dienstleistung ein weiterer Schritt zu mehr Teilhabe an einem gesellschaftlichen Leben mit weniger Barrieren.

Online-Workshop „inklusiv wohnen“ der Paritätischen Akademie Nordrhein- Westfalen

Interessierte Vereinsmitglieder haben sich an einem spannenden Webinar zum inklusiven Wohnen beteiligt und berichten ihre Erfahrungen.

11./12.05.2020

Teilnehmer*innen MLL:
Uschi Malkowski
Sibylle Klein
Matthias Warken

Im Mittelpunkt des Online-Seminars stand das inklusive Wohnen als „neue und zukunftsorientierte Wohnform mit vielen Vorteilen für alle Beteiligte.“ Inhaltlich ging es um bereits existierende Modelle, wie sie funktionieren und natürlich: wie lässt sich ein solches Projekt realisieren und finanzieren? Christiane Strohecker, Mit-Initiatorin und Geschäftsführerin von inklusiv wohnen Köln e.V., präsentierte erfolgreiche Wohnprojekte.

Neben betroffenen Eltern haben auch professionelle MitarbeiterInnen aus beratenden Institutionen und bereits bestehenden inklusiven Wohngemeinschaften in Bremen, Paderborn und Berlin teilgenommen. Unter anderem auch VertreterInnen der EUTB.de.
Die „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ unterstützt und berät Menschen mit Behinderungen, von Behinderung bedrohte Menschen, aber auch deren Angehörige unentgeltlich bundesweit zu Fragen der Rehabilitation und Teilhabe.

Christiane Strohecker stellte unterschiedliche Wohngemeinschaften vor, in denen Menschen mit Behinderungen mit anderen Menschen in einer Wohnung oder einem Haus, in einer WG oder einem Appartement zusammen leben. Die Anzahl der Bewohner bewege sich zwischen 2 und 10 Personen. Wesentliches Kennzeichen aller Wohnformen sei es, dass es sich um aktive Gemeinschaften handele, die Zeit miteinander verbringen. So könne sich ein Wir-Gefühl für alle entwickeln. Die inhaltlichen Akzente sind unterschiedlich gesetzt. So wird im Kölner Wohnprojekt großer Wert auf eine gemeinsame Freizeitgestaltung gelegt. In diesem Bereich decken die Studierenden einen hohen Anteil von Unterstützungsleistungen ab.
Die gruppendynamischen Prozesse werden vom Verein pädagogisch begleitet und gesteuert, damit zwischen den Bewohnern eine Begegnung auf Augenhöhe ermöglicht werde.
Ein weiteres wesentliches Kennzeichen ist die Selbstbestimmung. Es sollte selbstverständlich sein, dass Menschen so leben können wie sie es wünschen, unabhängig davon, ob sie eine Behinderung haben oder nicht.
Antworten zu Fragen: Wie möchtest du leben? Was ist dir wichtig?, sollten nicht Arbeitsschichten oder Einsatzplänen untergeordnet werden. Entscheidungen des Alltags sollten gemeinsam gefällt werden.

Christiane Strohecker beschreibt den Weg zum inklusiven Wohnprojekt als dynamischen Prozess. Am Anfang steht dabei die Entwicklung einer „Basis-Idee fürs Projekt“ des inklusiven Wohnens. Bei der Projektentwicklung sieht die Referentin eine passende Immobilie als Schlüssel zum Wohnprojekt. Konkrete Anhaltspunkt dabei: die Größe der Immobilie ist zweitrangig. Das Projekt könne an die Immobilie angepasst werden. Wenn Studierende einbezogen sind, müsse der Standort innerstädtisch und zur Uni gut erreichbar sein. Bei schlechter ÖPNV-Anbindung könne man den Studierenden e-Bikes anbieten.

Im Falle eines Neubaus sollte ein Investor gesucht werden, der auch Interesse hat, den Bestand zu halten. Beispiel: städtische Wohnungsbauunternehmen oder Versicherungen.
Am besten mit sozialem Auftrag. Auch kirchliche Träger, Genossenschaften oder Träger der Behindertenhilfe kommen in Frage. Dabei sollten private Investoren nicht ausgeschlossen werden (z.B. Baugruppen mit Bauerfahrung und sozialem Interesse). Der Zeitrahmen von der Idee zur Realisierung liege zwischen 2 und 5 Jahren.

Erfolgreiche inklusive Wohnformen

Als eine inklusive Wohnform der Zukunft sieht Christiane Strohecker in sogenannten „Cluster-Wohnungen. Eine Cluster-Wohnung sei eine Kreuzung zwischen Wohngemeinschaft und Kleinstwohnung. Sie biete eine optimale Mischung aus Privat- und Gemeinschaftsleben.

Weitere Informationen dazu:
https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/Veroeffentlichungen/ZukunftBauenFP/2020/band-22.html?nn=406100

Dies sind einige Bausteine auf dem „Weg zum inklusiven Wohnprojekt“. Ein Fazit des „Webinars“ ist aber auch: das Projekt endet nicht mit dem Einzug. Besondere Herausforderungen zeigen sich im „laufenden Betrieb“. Das mag auf den ersten Blick wie eine Binsenweisheit aussehen, ist aber für den Erfolg des inklusiven Wohnens entscheidend. Nach dem Einzug müsse deshalb ein besonderes Augenmerk auf der Weiterentwicklung liegen.

Sibylle Klein, Uschi Malkowski

Aktuelles bei Freizeit Inklusive

Liebe Familien, Teilnehmende und Freund*innen von Freizeit Inklusive

Mit den Corona Lockerungen können wir zum Glück auch wieder mit unseren Angeboten für euch starten!
Mit Abstands- und Hygieneregeln bieten wir in kleineren Gruppen Tanzen, Chance to Dance und Hip-Hop an.
Auch Klettern findet ab sofort wieder statt: zu den normalen Zeiten an unserem neuen barrierefreien Standort in Dudweiler-Herrensohr und wie bisher in Saarlouis und St.Wendel.

Unsere neue Sportgruppe, für alle die sich gerne draußen bewegen wollen, die Lust auf Sport und Spiel haben, trifft sich weiterhin montags von 17.30 bis 19.00 beim TV Scheidt.
Und die neue Kreativgruppe mittwochs ab 16.00 Uhr beim MLL.
In beiden Gruppen gibt`s jetzt wieder freie Plätze.
Wer also gerne malt, bastelt, fotografiert oder wer sich einfach gerne wieder mit anderen trifft, ist in unseren Kleingruppen genau richtig.
Wir halten Abstand – und sind trotzdem wieder zusammen.

Und jetzt noch ein Höhepunkt, auf den viele von euch lange gewartet haben. Über Wochen haben wir per Videokonferenz gekocht. Das war lustig, aber was gibt es Schöneres, als gemeinsam in der Küche zu schnippeln und das gekochte Essen auch zusammen zu testen.
Ab dem 12. Juni ist es wieder soweit:
Die Kochgruppe startet wieder in den Räumen vom MLL. Weiterhin könnt ihr euch über Zoom zuschalten.

Und die Sommerferien?
Der Sommer naht und wir arbeiten fleißig an der Durchführung eurer Ferienfreizeiten. Wir halten euch über jede Neuigkeit auf dem Laufenden. Bis jetzt sieht es gut aus!

Für alle, die den Sommer über zu Hause bleiben, sind wir dabei, ein Programm für die Ferien „dahemm“ auf die Beine zu stellen, z.B. mit Wildnistagen in Kooperation mit dem NABU, mit vielen Spielen und regionalen Ausflügen.
Und das tollste in diesem Jahr: Unsere Gruppenangebote gibt´s auch während der Sommerferien!

Und auch für die Eltern und Erziehungsberechtigten gibt es eine positive Nachricht:
Der Entlastungsbetrag von 125 € aus 2019 kann bis zum 30.9.2020 aufgespart werden, er wird nicht bereits am 30.6.2020 gekappt.
Für Fragen, Anregungen, Anmeldungen und Wünsche stehen wir euch sehr gerne zur Verfügung.
Wir freuen uns auf eure Anrufe, am besten am Vormittag, weil unsere Büros aufgrund von Kurzarbeit noch nicht ganztägig besetzt sind.

Euer Team von Freizeit Inklusive

Sorgentelefon

Der MLL bietet einen neuen Service für sein Mitglieder: das Sorgentelefon.

Wenn Ihnen die Decke auf den Kopf fällt, Sie mit jemandem quatschen wollen, Fachaustausch mit anderen Betroffenen oder Angehörigen wollen oder einen Tipp brauchen, erreichen Sie uns ab sofort unter der: 0173 3704 734

Herzenssache-Corona-Soforthilfe

Liebe Freunde und Freundinnen von Freizeit Inklusive,
sehr geehrte Damen und Herren,

in dieser schweren Corona-Zeit versuchen wir alles Mögliche, um weiterhin für unsere Teilnehmenden mit Behinderung und ihre Eltern da zu sein. Da wir keine Gruppen anbieten können, planen wir digitale Angebote mit Assistenz vor Ort. Wir wollen uns in Videochats treffen und brauchen dazu die nötige Hardware, wie z. B. Tablets oder Handys. Herzenssache hat für uns eine Spendenaktion ins Leben gerufen. Bitte unterstützen Sie uns mit Spenden oder teilen Sie den Link in Ihrem Netzwerk.
https://www.herzenssache.de/projekte/artikel-spendenaktion-projekte-sl-100.html

Herzlichen Dank und #bleibenSiegesund!

CORONA KRISE…

  • heißt fehlende Kinderbetreuung für Eltern,
  • heißt Langeweile für Kinder und Jugendliche, die zu Hause sind.

Gruppenangebote für unsere Teilnehmenden haben wir natürlich auch abgesagt.

Unseren Familienunterstützender Dienst dürfen wir aber fortführen.

Wir möchten Sie deshalb in dieser Krise sehr gerne unterstützen und bieten auch weiterhin Einzelbetreuung bei Ihnen zu Hause an.

Bitte melden Sie sich bei unserem Notfallteam Sylvia Trittschack und Joachim Fries unter den Telefonnummern 0681-68797-27 und -43.

Bleiben Sie gesund!

Einladung zur Infoveranstaltung Berufsvorbereitung Inklusive!

Zum Übergang von der Schule ins Berufsleben bietet Miteinander Leben Lernen jungen Erwachsenen mit Unterstützungsbedarf eine individuelle Berufsvorbereitung an. Ziel dieser Berufsvorbereitung Inklusive (BvI) ist es, jungen Menschen passgenaue individuelle Wege in eine Berufstätigkeit zu eröffnen. Praktika auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bilden den Schwerpunkt des Programms. Hier können sich die Heranwachsenden entsprechend ihrer Interessen und Fähigkeiten ausprobieren. Sie sollen möglichst viele Arbeitsfelder kennenlernen und können so besser entscheiden, in welchem Bereich sie später arbeiten möchten. Die Praktika werden von uns intensiv begleitet.
Die individuelle Berufsvorbereitung von MLL ist eine Alternative zum Berufsbildungsbereich in der WfbM (Werkstatt) und zu Maßnahmen im Rahmen der Unterstützten Beschäftigung sowie anderen berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen.

In unserer Präsentation informieren wir Sie über unser Angebot und unsere Möglichkeiten. Teilnehmer und Eltern aus dem letzten Jahrgang berichten über ihre Erfahrungen.

Wir möchten Sie und/oder Ihre Eltern oder Betreuungspersonen und Interessierte gerne zu unserer Informationsveranstaltung einladen am:

10. März 2020 um 17:00 Uhr
Miteinander Leben Lernen gGmbH
Berufsvorbereitung Inklusive (BvI)
Eschberger Weg 40
66121 Saarbrücken

Wir freuen uns sehr, Sie in den Räumen unserer Geschäftsstelle zu begrüßen. Dafür bitten wir um eine kurze telefonische Anmeldung: (0681) 687 97 – 30.

Ansprechpartner:
Vanessa Büchy
Leiterin Berufsvorbereitung Inklusive (BVI)
Telefon (Durchwahl): 0681 68797 (30)
E-Mail: Vanessa.buechy@MLL-Saar.de

Herzenssache – Projekte 2019 – Wir sind dabei!

Wir haben es geschafft.
Das Projekt von Freizeit Inklusive „Freiraum – ein inklusives Jugendzentrum mitten in Saarbrücken“ wurde von Herzenssache e.V. Die Kinderhilfsaktion von SWR, SR und Sparda-Bank zu einem der diesjährigen Weihnachtsprojekte ausgewählt.
Kinder schützen, unterstützen, stark machen – das ist die Aufgabe von Herzenssache.
Mit unserem barrierefreien, inklusiven und offenen Jugendtreff wollen wir das regionale Angebot inklusiver Freizeitgestaltung erweitern und um Beratungsmöglichkeiten für junge Menschen mit Behinderungen ergänzen.
Dabei verfolgen wir das Ziel, mehr Teilhabe für Kinder und Jugendliche mit Behinderung zu erwirken. Gleichzeitig fördern wir die Bewusstseinsbildung für ihre Rechte in der Gesellschaft.

Logo Herzenssache

Wir sind stolz darauf, einen Beitrag zum Aufgabenbereich von Herzenssache in unserer Region zu leisten und freuen uns auf die spannenden Aufgaben, die beim Aufbau unseres neuen Projektes auf uns zukommen werden.