Mit dem Festakt zum 40. Jubiläum blickt MLL auf vier Jahrzehnte des täglichen Einsatzes für Inklusion und die Interessen von Menschen mit Behinderung zurück. Für mich persönlich ist das ein Moment, um auf eine Zusammenarbeit zurückzublicken, die vor mehr als 15 Jahren begonnen und uns als Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte in jeder Hinsicht außergewöhnlich bereichert hat. Der gemeinsam maßgeblich mit Ilse Blug und Dr. Irmtraud Schnell entwickelte Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung des Menschenrechts auf inklusive Bildung aus Art. 24 der UN-Behindertenrechtskonvention sollte Politik und Gesellschaft im Detail zeigen, wie der mit Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Jahr 2009 vollzogene Paradigmenwechsel von einer segregierenden zur inklusiven Bildung rechtlich richtig umgesetzt werden kann – wenn man den politischen Willen mitbringt, das völkerrechtlich Gebotene in die Tat umzusetzen. Damit hat MLL einen entscheidenden Pflock eingeschlagen und deutlich gemacht, was rechtlich passieren muss, es ist ein Maßstab für die rechtliche und tatsächliche Durchsetzung des Menschenrechts auf inklusive Bildung.
In 40 Jahren seines Bestehens hat MLL unglaublich viel erreicht, und das nicht nur in der praktischen Arbeit, sondern auch als Pionier des Inklusionsgedankens. Als Mitstreiterinnen und Mitstreiter wünschen wir MLL und kommenden Generationen in den Gremien des Vereins Energie, Beharrlichkeit, Ausdauer – und Erfolg. Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist.
Ad multos annos!
Prof. Dr. Marcus C. Funke, LL.M. (Univ. of Chicago)
Notar, Rechtsanwalt und Attorney-at-Law, N.Y.