Mit dem Kongress „Mut zur inklusiven Schule“, der am 4. und 5. Oktober 2016 im Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel stattfand, würdigte ein breites Bündnis – darunter der MLL – das 30-jährige Jubiläum der Integration von Kindern mit Behinderung in saarländischen Regelschulen.
Die Veranstalter betonten die besondere Aufgabe der Schulen bei der Umsetzung der Inklusion: „Jedes Kind – ob mit oder ohne Behinderung, mit Migrations- oder Fluchthintergrund, mit Hochbegabung oder in schwieriger Lebenssituation – muss in der Schule nach seinen Bedürfnissen unterstützt und gefördert werden.“ Um diesem Ziel gerecht werden zu können, sind ausreichend personelle Ressourcen, eine stärkere Professionalisierung der Lehrkräfte für inklusive Lehr- und Lernprozesse sowie der Ausbau von Teams notwendig, in denen neben Lehrkräften auch sozialpädagogische und therapeutische Fachkräfte arbeiten. Solange dies nicht gegeben sei, so die Meinung der Veranstalter, könne nicht davon gesprochen werden, dass Eltern sich frei für die Regelschule entscheiden können. Das Bündnis unterstrich noch einmal, dass das Recht auf inklusive Bildung ein Menschenrecht ist. Auf dem weiteren Weg hin zu seinem inklusiven Schulsystem müssen sich alle bildungspolitischen Maßnahmen daran orientieren, die Teilhabe und Partizipation aller Kinder an einer hochwertigen Bildung zu gewährleisten.
Das zweitägige AK-Forum zur Bildungspolitik „Mut zur inklusiven Schule – 30 Jahre Integration als Erfahrungsschatz“ fand in Kooperation mit Miteinander Leben Lernen (MLL), dem Landesbehindertenbeauftragten des Saarlandes, dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM), dem Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF), der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Saarland (GEW), der Landeselterninitiative für Bildung e.V., der Gemeinnützigen Gesellschaft Gesamtschule (GGG), der Gesamtlandeselternvertretung (GLEV) und der Landesschülervertretung (LSV) statt.